1848: Situation in Krumbach

Die 48er Revolution (Märzrevolution) hat auch in Krumbach, damals eine liberale Hochburg, Wellen geschlagen.

Für viele Menschen hier war sie ein Hoffnungsschimmer auf eine bessere Zukunft. Für das liberal eingestellte Bürgertum galt es, die Forderung nach Einheit, Freiheit und Recht durchzusetzen. Die sozialen Probleme der Gesellen und Arbeiter verstärkten den revolutionären Druck. Durch schlechte Ernten befand sich die Landwirtschaft in einer tiefen Krise, was sich auf die Auftragslage des Handwerks auswirkte: chronische Unterbeschäftigung, Arbeitslosigkeit, überlange Arbeitszeiten bei Minimallöhnen und hohen Nahrungsmittelpreisen. Nachdem König Ludwig I. am 6. März 1848 auf fast alle Forderungen der Revolution eingegangen war und dies feierlich auf dem Rathausplatz von Krumbach verkündet wurde, fanden Freudendemonstrationen statt. Im Krumbacher Boten ist das Szenarium begeistert beschrieben: "Die Stadt hatte sich mit weißblauen Fahnen herausgeputzt und mit Böllerschüssen, Hochrufen auf den König und Singen der Nationalhymne zogen die Bewohner durch die Straßen." Zeitweilig wurde Krumbach von königlichen Truppen besetzt, da es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Liberalen und Monarchisten kam und Drohungen und Angriffe gegen den damaligen monarchistischen Pfarrer Nusser ausgesprochen wurden.