1849-1869

Die Mühlen des Obrigkeitsstaates mahlten langsam, aber vergessen wurden auch die Krumbacher Rädelsführer nicht.

Ein Prozess wegen Majestätsbeleidigung lief gegen den Bürgermeister von Hürben, Anton Rösle, den der Krumbacher Landrichter Holler als einen "rothen Republikaner reinsten Wassers" denunzierte. Neue Gesetze schränkten die Presse- und Versammlungsfreiheit und die Aktivitäten politischer Vereine ein (Affiliationsverbot). Ehemalige Aktivisten des Märzvereins standen unter staatlicher Beobachtung. Die eingehende und ausgehende Post wurde ständig kontrolliert. Erst 1869 kam es im Gasthof Post wieder zur Gründung eines neuen liberalen Vereins, der sich an der linksliberalen Fortschrittspartei, zweitstärkste Fraktion im Norddeutschen Reichstag, orientierte. Sein Ziel war es, Wahlkämpfe zu organisieren, und er tat das auch mit großen Wahlerfolgen für die Liberalen. Leider war es nicht der Volkeswille, der 1871 mit dem Anschluss süddeutscher Staaten an den Norddeutschen Bund endlich zur nationalen Einheit führte, sondern die Blut-und-Eisen-Politik Bismarcks.