1933: Retten, was zu retten ist

Adalbert Schwaninger hatte vorausschauend bereits im März 1933 die Akten des Ortsvereins vernichtet.

Im April 1933 versuchte er noch den Freien Volkschor zu retten. Am 11.April wurde von der SA eine geheime Vorstandssitzung ausgehoben und das Vereinsvermögen von 453,50 RM und ein Flügel beschlagnahmt. Der Flügel wurde dem Liederkranz übereignet und steht noch heute im Stadtsaal. Die 1925 unter großen finanziellen Opfern angeschaffte Fahne des Ortsvereins und das Reichsbanner versteckten die Genossen im Fehlboden der Wohnung von Alois Dreyer im Hürbener Wasserschloss. Am 2. Mai 1933 wurde auch der Vorsitzende der Metallgewerkschaft, Wilhelm Fischer, aufgesucht. Von ihm wollte der Ortsobmann der "deutschen Arbeiterfront" die Herausgabe des Gewerkschaftsvermögens. Das Vermögen war aber listigerweise schon an die Mitglieder aufgeteilt worden, zusammen mit dem Erlös aus dem Verkauf eines "Bilderprojektors". Der Kauf musste wieder rückgängig gemacht werden. Bei der Buchprüfung stellte sich dann noch heraus, dass die Gewerkschaft an die SPD eine Spende von 100 RM geleistet hatte. Daraufhin wurde Fischer mit Dachau gedroht.