Josef Matzka, geboren am 24. Oktober 1914, war 1946 mit seiner Familie aus dem Sudetenland (Nikl, Kreis Leitomischl) vertrieben worden.
In Krumbach fanden sie eine zweite Heimat. Unmittelbar nach seiner Ankunft, bemühte er sich um einen Neubeginn nicht nur für sich, sondern auch für seine Schicksalsgenossen. Er wurde Vertrauensobmann der Heimatvertriebenen. 1948 kam er für die SPD in den Stadtrat. Von 1956 bis 1972 gehörte er ununterbrochen dem Stadtrat an. Im Jahre 1966 war er zugleich 2.Bürgermeister.
Zeitgenossen loben immer wieder seine sachliche Geradlinigkeit, menschliche Wärme und dazu den besonderen Beistand für die sozial Schwächeren. 18 Jahre war er Mitglied des Kreistags (Altlandkreis Krumbach) und darin ein vehementer Fürsprecher für die Belange der Heimatvertriebenen. 1949 wurde er Gründervater des Orts- und Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt. Seiner Initiative ist der Bau des AWO-Seniorenheimes an der Augsburger Straße zu verdanken. Seine Arbeit für das Gemeinwohl wurde 1978 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt. 1984 verlieh ihm die Stadt Krumbach die Goldene Bürgermedaille. Im gleichen Jahr bedachte ihn die Arbeiterwohlfahrt mit der Marie-Juchacz-Plakette, wiederum die höchste Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt.
Untrennbar von seinen gewürdigten Arbeiten für die Allgemeinheit sind seine Funktionen innerhalb der SPD zu sehen. Zunächst war Josef Matzka von 1948 bis 1950 Ortsvereinsvorsitzender der SPD. Von 1949 bis 1968 war er SPD Kreisvorsitzender und von 1948 bis 1972 Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion des Altlandkreises Krumbach. Der Vorsitz des Ortsvereins wechselte 1950 zu Wenzel Hajek. Durch die räumliche Nähe von Ortsverein und Kreisverband bedeutete dies eine Stärkung der Parteiarbeit.