Im fernen Berlin wurde Willy Brandt zum Regierenden Bürgermeister gewählt (1957) und 1960 auf dem Parteitag in Hannover als Kanzlerkandidat gegen Konrad Adenauer bejubelt.
1964 wurde er Parteivorsitzender. Im Wahlkampf gegen Adenauer besuchte Willy Brandt am 3. August 1961, kurz vor Beginn des Mauerbaus in Berlin (13. August), auch Krumbach.
Willy Brandt 1961 in Krumbach
Georg Hörmann erinnert sich: Viele Menschen waren damals auf dem Marktplatz versammelt. Unter den Wartenden befand sich auch Georg Hörmann, heute Zweiter Bürgermeister von Neuburg/Kammel und SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Neuburg. Der damals 21jährige, politisch noch nicht festgelegt, erinnert sich an störende Kampagnen der Krumbacher Jungen Union, deren Vorsitzender damals Theo Waigel war:
"Ich bekam damals einen Kampfzettel von der Jungen Union in die Hand gedrückt, und der erste Satz auf diesem Flugblatt hat bewirkt, dass ich dieser Partei nie beitreten wollte: Willy Brandt ist ein uneheliches Kind. Sein Vater ist unbekannt!"
( Die Ironie des Schicksals wollte, dass sich eine ähnlich gelagerte, unschöne Kampagne gegen Dr. Theo Waigel richtete, als er 1993 Ministerpräsident in Bayern werden wollte.)