Repressionen

Von den Krumbacher Sozialdemokraten ist keiner für immer in einem KZ verschwunden.

Nach mündlicher Überlieferung war aber ein SPD-Mitglied, Franz Thums, wegen "sozialdemokratischer Umtriebe" in Dachau inhaftiert. Er kam aber wieder frei. Die Treffen des Ortsvereins verliefen vordergründig unpolitisch. Jedoch kam es auch zu kritischen Situationen. So ist von Wilhelm Fischer bekannt, dass er in einer Arbeitspause (1944) gesagt habe, der Krieg sei verloren. Ein Arbeitskollege hat ihn deswegen angezeigt. Fischer wurde verhaftet und dem Landrat Nachreiner vorgeführt. Dieser habe ihn heftig verwarnt. Danach wurde er aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Von einem weiteren Zwischenfall 1942 wird berichtet: Zwei ehemalige SPD-Funktionäre wurden von der Gestapo vorgeladen. Sie hatten angesichts der Kriegsbewirtschaftung und der Lebensmittelverknappung an der Arbeitsstelle spöttische Bemerkungen gemacht:

"Und dennoch, Heil Hitler!"

Adalbert Schwaninger, Wilhelm Fischer, Adalbert Schleicher und Ottmar Gail mussten nicht in den Zweiten Weltkrieg ziehen. Ihre Jahrgänge durchlitten den Krieg an der Heimatfront. Adalbert Schleicher verstarb im Januar 1944, Wilhelm Fischer 1957, Ottmar Gail im März 1962 und Adalbert Schwaninger im April 1969.